Porz wird auch noch zur „Drehscheibe“ für Flüchtlinge am Flughafen.

Sporthallen zur Flüchtlingsunterbringung sind keine Lösung

„Porz ist bereit, seinen Anteil an der Unterbringung der Kriegsflüchtlinge zu leisten, aber eine Überbelastung von Porz darf es nicht geben“, so Walter Reinarz, Vorsitzender der CDU Porz. Die aktuell angekündigte Einrichtung einer „Drehscheibe“ für Flüchtlinge am Köln/Bonner Flughafen in Porz, die Überlegungen zu einer Landesunterkunft für ca 1000 Flüchtlinge in Lind und die bereits zahlreich eingerichteten Flüchtlingsunterkünfte vom Baumarkt über Wohncontainer, Hotels usw. zeigten, dass Porz im Vergleich zu anderen Stadtbezirken in Köln überproportional betroffen wäre.
 
Dabei hatte die Bezirksvertretung bereits in ihrer Sondersitzung im August mit der Mehrheit aller demokratischen Fraktionen folgenden Beschluss gefasst: „Darüber hinaus ist die gleichmäßige Verteilung der Flüchtlinge innerhalb der Stadt Köln und ihrer einzelnen Stadtbezirke zu beachten. Die Überforderung einzelner Stadtteile ist unbedingt zu vermeiden.“
 
Die Stadtverwaltung hat außerdem angekündigt, die Sporthalle des Stadtgymnasiums zur Flüchtlingsunterbringung zu beanspruchen. Formal zwar nur vorübergehend, doch die Erfahrungen an anderen Standorten zeigen, dass dies ein dehnbarer Begriff ist. Werner Marx, CDU-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung Porz: „Es ist unbestritten, dass den Kriegsflüchtlingen geholfen werden muss. Die Unterbringung in Sporthallen ist aber für die Flüchtlinge unwürdig und auch den Schülerinnen und Schülern sowie den Sportvereinen auf Dauer nicht zumutbar.“
 
Die Stadtverwaltung habe seit langem versäumt, ernsthaft Alternativen in Betracht zu ziehen. „Warum können nicht auch leerstehende Bürogebäude zur Unterbringung von Flüchtlingen genutzt werden?“, fragt Stefan Götz, stellvertretender Vorsitzender der CDU Porz. Die Fragen des 2. Fluchtweges für den Brandschutz seien lösbar, und gerade mit Blick auf den bevorstehenden Winter die Unterbringung dort sicherlich besser als in einer Sporthalle. „Wir dürfen es nicht zulassen, dass die Stadtverwaltung Flüchtlinge gegen Schüler und Sportvereine ausspielt“, so Götz weiter.
 
Walter Reinarz: „Die Bewältigung der Flüchtlingsproblematik ist eine Herausforderung und Aufgabe für die gesamte Stadt, der sich alle konstruktiv stellen müssen. Wir als Porzer sind sicherlich bereit, unseren Beitrag zu leisten. Es kann aber nicht sein, dass die Stadt Köln nunmehr uns Porzer deutlich mehr in Anspruch nimmt als andere Stadtbezirke in Köln.“
 

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